1. Partizipation

Ziel der Partizipation ist es, Kindern und Jugendlichen zu ermöglichen, in allen sie betreffenden Belangen ihre Meinung zu äußern, sich aktiv einzubringen und mitbestimmen zu können. Dieser Grundgedanke ist nicht nur in der UN-Kinderrechtskonvention verankert, sondern wurde auch vom Europäischen Parlament in einigen Empfehlungen (u.a. für politische Partizipation) formuliert und als bedeutend für die Gegenwart und Zukunft Europas insgesamt betont.

Die Erfahrungen laufender Beteiligungsprojekte zeigen, mit wieviel Engagement Kinder und Jugendliche sich etwa in die Politik einbringen, wenn sie erfahren, dass ihr Einsatz auch etwas bezweckt.
Die Einrichtung eines Kinder- und Jugendbezirksparlaments ist eine Möglichkeit Kinder und Jugendliche zum Mitreden und Mitgestalten einzuladen.

2. Vorteile

Die Vorteile sind für beide Seiten beträchtlich! Ein Partizipationsprojekt bedeutet:

  • Kindern und Jugendlichen Bezirkspolitik näherzubringen
  • Schon bei Kindern und Jugendlichen Interesse an der Politik zu wecken, damit sie zu Politik interessierten und verantwortungsbewussten Menschen heranwachsen
  • Demokratieverständnis zu erlangen
  • Die Jugend erfährt, dass Engagement Veränderung bewirken kann 
  • Das Erlernen konstruktiver Problemlösungsstrategien
  • Stärkung der Kommunikations- und Handlungskompetenzen
  • Das kreative Lösungspotential der Jugend zu nutzen
  • Mitwirkung und Mitbestimmung von Kindern und Jugendlichen bei Angelegenheiten, die sie betreffen (Spielplatzgestaltung usw.)
  • Von den Kindern und Jugendlichen zu erfahren, wo im Bezirk der Schuh drückt
  • Kosten aufwendige Fehlplanungen zu vermeiden, weil die Betroffenen in die Planung/Entscheidung eingebunden werden
  • Durch Dialog der Generationen Verständnis füreinander zu schaffen
  • Stärkere Identifikation mit dem Bezirk
  • Mehr Zufriedenheit der Jugendlichen und damit Rückgang von Vandalismus

3. Grundprinzipien

Beteiligung von jungen Menschen stellt hohe Ansprüche an den Bezirk und an alle handelnden Personen, aber es lohnt sich, Kinder und Jugendliche ernst zu nehmen und zu Wort kommen zu lassen.

Grundprinzipien, die zu beachten sind:

  • Freiwilligkeit
  • Überparteilichkeit
  • Weitestgehende Eigenaktivität
  • Generationenübergreifender Dialog
  • Transparenz und Überschaubarkeit
  • Dokumentation und Feedback
  • Begleitung durch Erwachsene
  • Öffentlichkeitsarbeit
  • Verbindlichkeit

4. Ablauf des Projektes

Workshops

Einladungen zur Teilnahme am Projekt erhalten die Volksschulen und bezirksabhängig auch die kooperativen Mittelschulen (KMS) und AHS im Bezirk. Zielgruppe sind die Schüler*innen der 3. bis 6. Schulstufe dieser Schulen (3. und 4. Klassen Volksschule, 1. und 2. Klasse KMS und Gymnasium).

In den folgenden Projektjahren wird nach Wunsch in den Klassen, die bereits teilgenommen haben, ein zweistündiger "Auffrischungsworkshop" abgehalten. Die maximale Teilnehmer*innenzahl pro Workshop beträgt ca. 40 Schüler*innen, die Dauer 3 (bzw. der Auffrischungsworkshop 2) Unterrichtseinheiten.

Inhalt der Workshops: Auseinandersetzung mit dem Thema Bezirkspolitik und Demokratie, Sammlung der Wünsche und Anliegen der Schüler*innen, geheime Wahl der Vertreter*innen bei den Bezirkssitzungen.

Bezirksparlamentssitzungen

Zwei Sitzungen pro Jahr. In den Sitzungen werden Fotos aus den Workshops vorgeführt. Beide Sitzungen werden gefilmt und die Vertreter*innen erhalten eine DVD, um den Informationsrücklauf und den allgemeinen Funfaktor zu erhöhen.